Ausbildung von vielseitigen Freizeitpferden
Gerade das Freizeitpferd sollte eine gute und vielseitige Grundausbildung erhalten da es oftmals vielseitiger eingesetzt wird, als ein reines "Sportpferd" jewelcher Art. Das heißt allerdings nicht, daß nicht alle Pferde eine fundierte Grundausbildung genießen sollten. Man hat es dann später in vielen DIngen einfacher.
Zu dieser Grundausbildung gehören:
- Problemloses Handling im täglichen Umgang, d.h. beim Führen, Anbinden, Putzen, Hufe auskratzen, Tierarzt, Schmied, Verladen, Satteln, Trensen, etc.
- Bodenarbeit mit dem Ziel: Vertrauen, Respekt und willigen Gehorsam zu entwickeln
- Longieren für den Muskelaufbau
- Trailarbeit an der Hand
- Reiten auf dem Platz, in der Halle, im Gelände und auf dem Trailplatz
Warum ein Freizeitpferd ausbilden?
Jedes Pferd, egal ob Buschpony oder angehender Tuniercrack, ob Westernpferd oder Warmblut, sollte eine fundierte Basisausbildung bekommen.
Durch die Ausbildung lernt das Pferd den Reiter zu respektieren, das Reitergewicht zu tragen und sich dabei auszubalancieren.
Viele Probleme entstehen, weil bei der Ausbildung Zeit gespart wurde.
Pferdeausbildung dauert ein Pferdeleben lang. Je besser das Fundament, so leichter die Ausbildung.
Für eine Ausbildung des Pferdes ist es aber nie zu spät. Nur sollte man abwägen: Probleme lieber durch eine Ausbildung als Jungpferd vorzubeugen, als hinterher ein Pferd aufwendig korregieren zu müssen.
Wie macht siche eine fehlende Grundausbildung bemerkbar?
- Unsicherheit des Pferdes beim tägl. Umgang - Akzeptanzprobleme an der Führungsrolle des Menschen.
- Zeigen von Unarten, wie Beißen, Schlagen und Drängeln beim Führen
- fehlende Kontrollierbarkeit
- Angst beim Satteln
- Kleben an Artgenossen
- Rittigkeitsprobleme jeglicher Art
- gesundheitliche Probleme wie Rückenschmerzen, ungeklärte Lahmheiten, etc.
- psychische Probleme wie Ängste vor bestimmten Situationen
Wie gestaltet sich die Grundausbildung?
Ganz wichtig ! Es gibt kein Schema "F", nur Plan "B" !
Jedes Pferd ist ein Individuum mit eigenen körperlichen (anatomischen) und charakterlichen Voraussetzungen. Dazu kommt das Temperament und der derzeitige Ausbildungsstand des Pferdes.
Um dem Pferd gerecht zu werden muss ich mir hiervon ein Bild machen.
D.h. in Kurzform: Das Pferd kennenlernen und es hin- und! annehmen, wie es sich jetzt und hier darstellt > Basis-Check.
Hieraus ergibt sich jetzt der Anfang der Ausbildung. Dieser Anfang kann von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein.
Beispiel in Kurzform anhand von 2 rohen (nicht gerittenen) Pferden:
Andro, Haflinger, 7 Jahre
- körperliche Voraussetzungen: zu dick, langer Rücken, kurzer Hals, wenig Muskulatur, wenig Ganaschenfreiheit
- charackterlich: freundlich, zurückhaltend, sehr ängstlich und schreckhaft
- Temeprament: ruhig bis faul
- Ausbildungstand: ungeritten, Angst vorm Aufhalftern, Angst vorm Anbinden, Angst vorm Führen, Angst vor schnellen Bewegungen
- Anfang der Ausbildung: Vertrauensaufbau, Basistraining wie Halftern, Führen, Putzen, Anbinden
Madingo, Reitpony-Araber, 3 Jahre
- körperliche Voraussetzungen: schlacksig - da mitten im Wachstum, wenig Muskulatur, kurzer Rücken, Verhältnis Körper und Gliedmaßen noch unstimmig
- charackterlich: neugierig, aufmerksam, freundlich
- Temeprament: ruhig
- Ausbildungstand: ungeritten, Basis (Halftern, Führen, Putzen, anbinden) o.k.
- Anfang der Ausbildung: Bodenarbeit, freie Roundpenarbeit, Arbeit am Takt in den drei Grundgangarten
Zwei ungerittene Pferde mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Beide starten ihre "Karriere" als Reitpferde. Beide sollen Freizeitpferde werden.
Die Ausbildungen werden total unterschiedlich verlaufen, bei gleichem Ziel.
Wie Lange dauert die Ausbildung?
Auch hier bestimmt das Pferd die Dauer!!!
Grob schätzen kann man den Zeitrahmen nach dem Basic-Check.
Was kostet die Ausbildung?
- Basis-Check des Pferdes: (4 Tage) 150,00€ (wird auf das Ausbildungsentgeld angerechnet)
- Ausbildung: (1 Monat) 600,00€ inkl. Vollpension (tägl. Arbeit mit dem Pferd)
Kurzer Denkanstoß für die Besitzer - Ausbildung des Freizeitreiters:
Viele Pferdebesitzer denken über die Ausbildung ihres Pferdes mehr nach, als über die Eigene. Jedes Pferd ist aber nur so gut wie der Reiter!!!
Das Pferd kann noch so super von Profitrainer "XY" beritten worden sein, wenn Sie mit dem selben Ausbildungsstand wieder aufsteigen und sich nicht fortbilden war das Geld für die Katz. Bitter, aber wahr...
Mit dem Pferd lernen, für das Pferd lernen und dann zusammen Spaß haben.
Denn, das ist doch unser aller Ziel und der Vater des Gedanken:
SPAß AM REITEN!!!